JazzClub Mönchengladbach
Der JazzClub Mönchengladbach lädt unterstützt vom städtischen Kulturbüro auch 2023 wieder zu Offenen Jazz-Sessions in das BIS-Zentrum (Bismarckstraße 97-99, Mönchengladbach) ein. Das Eröffnungsset ist diesmal Pavel Arakelian & German Connection: HIER UND JETZT – mehr als EIN JAZZKONZERT
In ungezähmter Spielfreude entfesseln der Riese aus Minsk und seine German Connection gemeinsam den Augenblick. Prägnante musikalische Themen aus der Feder Markus Türks und Manfred Heinens stoßen emotionsgeladene improvisatorische Abenteuer an, in denen Kontrast und Widerstreit ebenso ihren Platz finden wie Harmonie und gegenseitiger Support. Unter stetem Wechsel der Schwingungsrichtung wird Geplantes und Ungeplantes konstruiert, moduliert und wieder demontiert. Im Zentrum steht der weißrussische Saxophonist Pavel Arakalian mit seiner imposanten Erscheinung und seinem gleichermaßen kraftvollen wie gefühlvollen Spiel. Der im Untergrund pulsierende Teppich der Rhythmusgruppe zeigt nicht nur einmal, dass er fliegen kann. Und alle vier Musiker sind jederzeit dazu bereit, die Führung zu übernehmen, wenn die Situation es erfordert. Doch bei allem, was erklingt, bleiben die Spieler des Quaretts trotz der ausgeprägten Persönlichkeit jedes einzelnen immer ein Team.
Pavel Arakelian stammt aus Weißrussland und gilt als einer der bekanntesten und besten Jazzmusiker seines Landes. Er spielt Saxophon, Blechblasinstrumente und Klavier. Seine Familie hat armenische Wurzeln. Vor der Protestbewegung in Belarus füllte er mit Bands wie den OUTSIDERS große Hallen. Später bekam seine Musik zunehmend eine politische Dimension. Wie auch andere Künstler gab er als Beitrag zur Protestwelle im Land HINTERHOFKONZERTE. Deshalb wurde festgenommen und saß für kurze Zeit im Gefängnis. Zur Zeit lebt er Litauen.
Manfred Heinen verfolgt viele eigene Projekte, die oftmals als Geheimtipps durch die Nebenkanäle der Kultur geistern. Es begann vor über 30 Jahren mit den „13 Golden Monks“, dreizehn Kompositionen von Thelonious Monk, die Heinen im Alleinunterhalter-Stil aufnahm und ihn Kassettenform verschenkte, und reicht bis zum vor einigen Monat auf BANDCAMP vorgestellten Album des Elektro-Trios BEATBÄCKEREI CREMEBERGER.
Tim Isforts Kontrabass-Spiel zeichnet sich durch eine spielerisch künstlerische Herangehensweise aus, ohne die Setzung eines Fundaments zu scheuen. Er erfüllt die klassische Funktion des Basses, doch aus dem Bodensatz wuchert schnell eine wild wachsende Pflanze, die durch alle Register der Musik schlingert. Tim hat das Ganze im Blick. Kein Wunder, denn er ist auch Komponist, Arrangeur und Tontechniker. Und er dient der Musik auch noch als Kurator. Er plante so wunderbare Events wie das Traumzeit-Festival und das moers festival.
Tobi Lessnow spielt Schlagzeug. Und das macht er wunderbar musikalisch, weil sein Schaffen weit über die Beherrschung des Instruments hinausgeht. Über die Jahre entwickelte er sich zum Multi-Instrumentalist. Seit jeher versteht er sich auch als Sänger. Er produzierte eigene Solo-Alben und machte sich in den letzten zehn Jahren mit einem eigenen, komplett handgemachten DJ-Format auf internationalen Konferenzen in Hamburg, Berlin, Zürich, London, New York und San Francisco einen Namen. Foto: Polish
Im Anschluss an das Eröffnungsset der Band sind wie immer alle Jazzbegeisterten eingeladen, mitzumachen und in die Session einzusteigen. Spielfreude ist dabei wichtiger als Virtuosität. Gespielt werden im Session-Teil bekannte Jazzstandards und Bluesklassiker.
Der Eintritt ist frei. Für die Arbeit des JazzClubs geht ein Hut rum.
- Jazzclub17. August 2023 19:30 Uhr